Angeblich habe Apple dem FBI bereits ein Tool angeboten, mit dem es das iPhone 5C, das einem getöteten Terroristen gehörte hätte entsperren können. Der Gang an die Öffentlichkeit des amerikanischen Justizministeriums soll Cupertino jedoch zum Rückzug bewogen haben.
Die New York Times behauptet in einer aktuellen Meldung, Apple hätte versucht dem FBI eine Art Deal anzubieten: Das FBI solle unter Ausschluss der Öffentlichkeit Zugang zu den Daten auf dem iPhone 5C eines getöteten Terroristen beantragen. Apple hätte dann entweder eine Möglichkeit zur Entsperrung des Gerätes oder ein Tool, mit dem die Löschung nach zehn falsch eingegebenen Sperrcodes umgangen werden kann, offeriert. Das FBI soll dies jedoch abgelehnt und eine öffentliche Erklärung begleitet von der gerichtlichen Forderung zur Entsperrung des iPhones auf den Weg gebracht haben. Für diesen Schritt wurde Apple nun eine Fristverlängerung bis zum 26. Februar gewährt.
Weiter, so der Bericht, habe das FBI nie eine generelle Hintertür zum iPhone oder iOS gefordert.
Entsperren via Firmwareupgrade
Wie an anderer Stelle berichtet wird, hat Apple beim iPhone 5C noch eine relativ unkomplizierte Möglichkeit die Gerätesperre aufzuheben: Da diesem Gerät das spezielle Secure Element fehle, in dem auch die Fingerabdrücke abgelegt werden und der physisch vom restlichen Betriebssystem getrennt ist, könne Apple mittels eines Device Firmware Upgrades (DFU) die Sperre umgehen, indem es eine spezielle Wartungsfirmware aufspielt. Dazu müsste Apple diese Fähigkeit auch nicht zwangsläufig mit den Sicherheitsbehörden teilen. Dieser Umstand zeigt einerseits, dass die Strafverfolgungsbehörden nicht zu große Sorgen vor unüberwindlichen Problemen beim Auslesen der Geräte schwerkrimineller Straftäter hegen müssen, andererseits wird die immer undurchsichtigere Lage im Verschlüsselungsdiskurs mittelfristig zu einem problematischen Faktor, der die Sicherheit insgesamt schwächen könnte.