Gestern berichteten wir bereits die wichtigsten Kennzahlen von Apples Verkäufen in den letzten 90 Tagen. Tim Cook hatte für die teils wenig befriedigenden Ergebnisse auch eine Erklärung parat, die sich jedoch von anderen Erklärungsansätzen, die in der Vergangenheit versucht wurden, unterschied.
Laut Cook ist die kriselnde Weltwirtschaft in Teilen für die schwächelnden Absätze verantwortlich: Apple erwirtschafte 66% seiner Umsätze außerhalb der USA.
So hätten Währungseffekte auf Apples Geschäfte durchgeschlagen. Da der Dollar zuletzt sehr stark war und andere relevante Währungen wie der Euro, der kanadische und australische Dollar und der russische Rubel in der gleichen Zeit stark abgewertet haben, sah sich Apple einer herausfordernden Situation gegenüber. Cook weiter: Hätte es diese Wirtschafts- und Währungseffekte nicht gegeben, hätte Apple bis zu 8% mehr verdienen können.
Nicht nur die Devisenmärkte waren und sind ein Problem: Tatsächlich stecken einige Märkte wie China, Japan, aber auch die Türkei und nicht zuletzt die Eurozone aktuell in der Krise, auch wenn sie in Deutschland und Österreich nicht spürbar scheint.
Geringere iPhone-Verkäufe werden erwartet
Die vorgelegte Rechnung ist nicht abwegig. Die genannten Wirtschafts- und Währungseffekte sind real und erlaubten Cook und co. auch ganz offen von geringeren Umsatzerwartungen für Q2 zu sprechen.
Der Umsatz für das kommende Quartal könnte laut Apple auf gut 50 Milliarden Dollar fallen, im Vorjahresquartal waren es noch 58 Milliarden Dollar.
Watch und TV werden wichtig
Wiederum gab Apple keine genauen Zahlen zu den Verkäufen von Apple Watch und Apple TV heraus, der Erlös der Kategorie „Sonstige“ verzeichnet aber einen Zuwachs von 40% und wird langsam aber sicher eine relevante Größe: 4,35 Milliarden Dollar setzte Apple in diesem Bereich um, zu dem auch die zugekaufte Kopfhörersparte und die angezählten iPods zählen..
Dennoch bleibt Cook optimistisch: Applekunden sind loyale Kunden. Die Rate der Androidwechsler bleibt Legion und trotz der aktuellen Unsicherheiten in China bleibt der fernöstliche Markt perspektivisch ein wichtiger Umsatzfaktor.
Sonstige Fakten vom Conference Call
Zum Abschluss noch ein paar nette Fakten von der gestrigen Konferenz:
- Apple konnte im vergangenen Quartal unglaubliche 34.000 iPhones PRO STUNDE verkaufen. Das sind gut 50 Prozent mehr als im gleichen Quartal 2014
- In China verzeichnete man Rekorde bei den iPhone sowie AppStore Verkäufen, der Umsatz machte ein Plus von 14%
- Höchste Android-Wechsler-Rate aller Zeiten
- Über 3.600 Apps fürs Apple TV
- Über 10 Millionen Apple Music Abonnenten
- Apple konnte die 1 Milliarde-Marke der aktiven Apple Geräte durchbrechen
- Die Kalifornier haben ein Bargeldvermögen von unfassbaren 216 Milliarden US-Dollar