Patentkriege kosten in erster Linie sehr viel Zeit und Geld. Dass dahinter ursprünglich der Schutz geistigem Eigentums und der eigenen Entwicklung stand, tritt häufig beinahe in den Hintergrund. Nun hat Apple sich erneut mit einem seiner Rivalen geeinigt.
Apple möchte Frieden mit Netzwerkausrüster Ericsson schließen, wie das schwedische Unternehmen unlängst mitteilte. Ericsson schätzt die durch die Lizenzzahlungen erlösten Einnahmen in 2015 auf rund 1,5 Milliarden Euro ein, eine Steigerung zum Vorjahr von etwa 400 Millionen Euro.
Aber nicht nur das Patentkriegsbeil wollen die beiden Unternehmen begraben: Auch in der Forschung zu Techniken für den 5G-Mobilfunkstandard wollen sie zusammenarbeiten, sowie zu Fragen des Trafficmanagements für Videoinhalte und Optimierung von WIFI-Verbindungen. Falls diese Pläne bestand haben, könnte das signifikante Leistungszugewinne für die Endkunden bedeuten.
Noch im Januar standen die Zeichen zwischen Apple und Ericsson auf Sturm. Ein weltweites Abkommen zur fairen Lizenzierung relevanter Technologien lief aus und Ericsson warf Apple die unrechtmäßige Nutzung von insgesamt 41 Patenten vor, zumeist Technologien der Mobilfunkschnittstellen GSM, UMTS und LTE, sowie von Schutzrechten, die Bestandteil von Apples Betriebssystem iOS, dessen Ortungsdiensten und grafischer Oberfläche sind. Die Unternehmen konnten sich zunächst nicht über die Konditionen eines Folgevertrags einigen, Apples Preisvorstellungen waren für Ericsson nicht akzeptabel.
Die nun erzielte Einigung ist ein gutes Signal für Innovation und Marktentwicklung im Mobilfunkbereich.
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