Apples Zulieferer für Saphirglas GT Advanced Technologies möchte seine Produktionsanlagen zu großen Teilen abstoßen, nachdem die Zusammenarbeit mit dem iPhone-Hersteller für das Unternehmen zum Desaster wurde.
Der Auftragsfertiger GT Advanced Technologies, der einst für Apple das extrem widerstandsfähige Saphirglas exklusiv und in rauen Mengen produzieren sollte, trennt sich von einem großen Teil seiner Produktionsmittel. So sollen rund 1400 der Schmelzöfen versteigert werden. Was sich nicht veräußern lässt, fällt direkt an Apple, so sieht es ein Entschuldungsplan vor, der zwischen dem Unternehmen und GT Advanced vereinbart wurde. Apple finanzierte die Fertigungsaufnahme durch GT Advanced, 200 Millionen Abdeckungen aus dem Hightech-Material sollten 2014 ausgestoßen werden. Daraus wurde indes nichts. Im Herbst letzten Jahres meldete das Unternehmen Konkurs an. Der Pleite waren verschiedene Probleme in der Zusammenarbeit vorausgegangen. So setzte Apple eine Vorauszahlung in Höhe von 139 Millionen Dollar kurzfristig aus und verzichtete auf Saphirglas als Material für das Display des iPhone 6, beides wohl aufgrund verpasster technischer Ziele. Vor der innigen, aber glücklosen Beziehung zu Apple war GT hauptsächlich als industrieller Fabrikant von Saphir tätig. Eine Finanzspritze des Smartphonebauers von rund 580 Millionen Dollar in 2013 ermöglichte dem Unternehmen die Aufnahme der Saphirglasproduktion mit modernsten Herstellungsverfahren. Doch die Förderung hätte spätestens 2015 an Apple zurückgezahlt werden müssen, während es keine garantierten Abnahmen von Saphirglas durch Apple gegeben hätte.
Die Fabrikationsstädte in Arizona ging im Frühjahr diesen Jahres an Apple, das nun dort ein Rechenzentrum bauen möchte.