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Apple und Google: Die Armen werden abgehört

Apple, Google, iPhone
Apple und Google: Die Armen werden abgehört
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Der amerikanische Datenschützer Chris Soghoian formuliert eine recht steile These über Apple, Google und die Privatsphäre der Nutzer. Der amerikanischen Technology Review sagte er sinngemäß: Wer zu arm ist, wird abgehört.

Mindestens 650 Dollar werde für ein iPhone ohne Vertrag aufgerufen, sagt Soghoian, Android-Phones gibt es zum Teil schon unter 50 Dollar. Diese seien aber schwach verschlüsselt und ließen sich leicht abhören. Zudem verkaufe Google die Daten seiner Nutzer, während Applechef Tim Cook unlängst betonte, die Daten der Applenutzer seien kein Produkt.
Google hatte robuste Verschlüsselung für Alle versprochen, führte er weiter aus, aber später weichte es diese Ansage wieder auf und beschränkte sie auf Geräte mit zeitgemäßer Hardware. Das mache sie natürlich teurer, beklagt er.

Christopher_Soghoianx299 / Technology Review Google habe mit die besten Leute im Sicherheitssektor im ganzen Silicon Valley und sie schämen sich zum Teil für Android. Seine Bilanz: Datenschutz werde für ärmere Bürger nicht bezahlbar.

Würde er das Sicherheitssmartphone BlackPhone begrüßen? Wahrscheinlich nicht. Das kostet auch eine Stange Geld (wir berichteten)und basiert im Kern auch auf einem, wenn auch modifizierten, Android.

Was dran ist

Die Thesen und Folgerungen von Chris Soghoian mal kurz im Reality-Check:

  • Ältere, sprich langsamere Smartphones können zum Teil keine anspruchsvollen Verschlüsselungen abbilden. Das zu bemerken erfordert keinen Informatikabschluss. Die große Bandbreite an Geräten ist Androids größter Vor- und Nachteil im Wettbewerb.
  • Auch sind mit gebrauchten oder wiederverkauften Geräten längst nicht immer 600 Dollar für ein iPhone fällig.
    Auch ein iPhone lässt sich abhören, seine Verschlüsselung brechen. Keine Technologie ist wirklich sicher vor staatlichen oder privaten Angreifern, die es wirklich wissen wollen.
  • Apples iMessage ist tatsächlich mit seiner erwiesenermaßen auch für Behörden noch unüberwindbaren Ende-zu-Ende-Verschlüsselung Googles Gegenstück Hangout voraus. Dafür hatte Apple immer wieder Sicherheitsprobleme bei iTunes und dessen Kontakten mit Appleservern. Und auch die Bedeutung von iMessage wird bedeutungslos, sollte sich im letzten Punkt dieser Auflistung etwas Entscheidendes tun.

Wenn ein System zu sicher wird, kann man es einfach verbieten, wie das britische Parlament es in seinem neuesten Gesetzentwurf gerade versucht. Keine Verschlüsselung mehr ohne Hintertür, darauf liefe es hinaus.

Würde Apple wirklich die iPhones vom englischen Markt nehmen, falls dieses Gesetz durchkommt?

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