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Kommentar: Apples neuestes Feature: „Social Freezing“

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Kommentar: Apples neuestes Feature: „Social Freezing“
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Sowohl Apple als auch Facebook bieten seit Anfang des Jahres ihren weiblichen Mitarbeitern an, ihre Eizellen einfrieren zu lassen, um so einen späteren Kinderwunsch verwirklichen zu können. Das Angebot gibt es derzeit nur in den USA.

Wenn der Experte vom sogenannten „Social Freezing“ spricht, ist damit das vorsorgliche Einfrieren der Eizellen ohne medizinischen Notwendigkeit gemeint. Der Nutzen: selbst wenn die Frauen ab einem gewissen Alter der Zeit zum Opfer fallen und sie unfruchtbar werden, dann können sie dank den eingefrorenen Eizellen doch noch schwanger werden. Also vielleicht gar keine schlechte Sache. Doch wieso sollten Unternehmen wie Apple und Facebook eine 20.000$ (≈15.800€) teure Behandlung bezahlen?

Freiheit oder Illusion?

Durch einen simplen Grund: die Mitarbeiterinnen bleiben den Firmen länger erhalten. Denn Kinder und Familie sind zu einem späteren Zeitpunkt immer noch möglich. Die Frauen standen bis jetzt oft vor der Entscheidung „Mache ich Karriere oder höre ich vorerst auf und gründe eine Familie?“ durch das Einfrieren entsteht eine angebliche Freiheit, da sie nicht mehr unter dem Druck stehen möglichst schnell eine Entscheidung zu treffen. Sie gewinnen Zeit. Aber handelt es sich wirklich um Freiheit? Meiner Meinung nach ist dies vielmehr eine Illusion. Apple und Facebook bezahlen nicht so viel Geld, um die Familienplanung zu unterstützen. Sie erkaufen sich kinderlose Zeit. Ansonsten könnten die Unternehmen genau dieses Geld den Müttern und Familien in Form eines „Windelgeldes“ zukommen lassen, sobald die Mutter sich zuhause um das Kind kümmert.

Warum Kinder unerwünscht sind

Frauen, die keine Kinder haben bieten zahlreiche Vorteile aus Firmensicht. Sie sind nicht müde im Büro, weil ihre kleine Lea nachts um halb drei nicht mehr schlafen wollte. Sie können Überstunden machen, da keine Kinder zuhause warten, die Abendbrot essen möchten. Und sie fallen garantiert nicht durch Windpocken aus, mit der sich der kleine Tom im Kindergarten angesteckt hat. Kinderlose Frauen sind also kreativer, weniger gestresst und flexibler einsetzbar. Kurzum: sie sind für eine Firma wertvoller. Je mehr von ihnen, desto besser.

So viele Fragen…

Viele Frauen fragen sich oft wann „der richtige Zeitpunkt“ gekommen ist und verschieben ihren Kinderwunsch. Dies ist ein häufiger Grund, warum das „Social Freezing“ betrieben wird. Was ist jedoch, wenn der richtige Zeitpunkt niemals kommt, oder noch schlimmer: man merkt, dass man ihn verpasst hat? Angenommen man hat den richtigen Zeitpunkt erwischt und möchte, dass die Eier wieder aufgetaut werden – Problem: es hat nicht funktioniert oder es ist etwas schiefgelaufen. Für ein Kind auf natürlichem Weg ist es jedoch schon zu spät. Und als ob das nicht schon schlecht genug wäre, ist die Karriere überhaupt nicht vorangekommen. Die Chance auf Karriere zu machen ist ohnehin gering. Ich denke, dass es viele Leute gibt, die Karriere mit Arbeit verwechseln. Wer sitzt nämlich schon in einem Büro voller Chefs und Managern?

Was für diese „Unterstützung“ spricht: Die Frauen wollten genau diese Maßnahmen, um gegen den immensen sozialen Druck von außen zu bestehen. Ich habe jedoch trotzdem meine Zweifel daran. Nicht an dem Verfahren oder der Methode, aber alleine, dass es von den Firmen angeboten wird, hinterlässt bei mir einen bitteren Beigeschmack. Ein profitorientiertes Unternehmen schenkt nicht aus Nächstenliebe ihren Mitarbeiterinnen eine so teure Behandlung, um daraus keinen Nutzen zu ziehen. Denn was ist schon im Leben gratis?

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