Jedem fleißigen und aufmerksamen Kinogänger sollte es mittlerweile aufgefallen sein. Die von Sony produzierten Filme explodieren förmlich vor dem Anteil an product placement und man stellt sich die Frage ob Blockbuster oder Leinwandkracher nur eine moderne Art von Werbefilmen darstellen.
Zu Sony an sich…
Sony Corporation ist einer der größten Elektronikkonzerne der Welt. Zumindest sind sie es in der Vergangenheit mal gewesen. Doch auf dem aktuellen Smartphone Markt konnten sich die Japaner bis dato noch nicht so richtig etablieren (< 5% Marktanteile). Zwar schlug das Flaggschiff Xperia Z stärker ein als die anderen verfügbaren Modelle, so richtig durchsetzen konnte sich Sony damit bisher aber noch nicht.
Die Handysparte ist aber nicht das alleinige Jagdgebiet des japanischen Konzerns. Sony produziert unter anderem auch Laptops, Fernseher und Sound- und Audiogeräte. Allerdings alles mit nur mäßigem Erfolg. Sind die Vaio Laptops doch recht gut angelaufen, stehlen ihnen heute Macbooks, Zenbooks und Yoga-Books die Show.
Auch im Televisions-Etablissement konnten die Sony Bravia Fernseher nie richtig auftrumpfen. Wobei deren Bildqualität wirklich gut ist, andere Hersteller wie Samsung, LG oder Philips aber einfach das bessere Händchen hatten. So ist Sony nun gezwungen auf andere Werbemaßnahmen umzusteigen – warum also nicht die eigens produzierten Blockbuster?
Doch mittlerweile übertriebt es Sony ein wenig. Nach der Jump Street Reihe, The Amazing Spider-Man und anderen wird es richtig rigoros. Zwei Beispiele nun folgend:
About Last Night
Der Film kam im Februar 2014 in die Kinos und sollte eigentlich die Liebesbeziehungen zwischen zwei vollkommen unterschiedlichen Paaren durch Höhen und Tiefen dokumentieren. Trotz Starbesetzung wie Kevin Hart, Michael Ealy und Regina Hall mangelt es dem Film an Kreativität. Doch neben der überschaubaren Leistung des Drehbuchautors wimmelt es über die gesamten 100 Minuten nur so von Sony Produkten. Es vergeht kaum eine Minute bevor nicht wieder ein Xperia Smartphone, VAIO Laptop oder Desktop-PC oder ein Sony Bravia unübersehbar das Bild ziert. Eine wirklich nervige Angelegenheit, da sich das Gefühl aufdrängt man sitzt in einem extrem langen Werbefilm.
Sex Tape
Ganz frisch in den Kinos steuern Cameron Diaz und Jason Segel auf der Leinwand einem scheinbaren Chaos entgegen. Ein nicht ganz jugendfreier Film wird auf alle von ihnen verschenkten iPads gestreamt, auf denen die beiden ihre intimsten Erlebnisse offenbaren – sie haben Sex miteinander. Wenig erfreulich für das junge Paar, aber noch weniger erfreulich, dass hinter dem scheinbaren Gag wohl die Produktion von Sony steckt. Für jeden, der sich halbwegs mit Apple Produkten, sowie der iCloud auskennt, weiß, dass allein der Stream auf die verschenkten iPads eine Sache ist, welche in Praxis nie funktioniert. Offensichtlich will man durch diesen Film nicht nur sein eigenes Produkt publik machen, sondern auch der Konkurrenz ein wenig zusetzen. Nicht gerade die eleganteste Methode. Dennoch spielen sowohl Diaz als auch Segel ihre Rollen wirklich brilliant und es lohnt sich in den Film wegen der schauspielerischen Leistung hinein zu schauen.