Hallo und herzlich Willkommen auch von meiner Seite! Die Woche neigt sich dem Ende, ihr habt mit Sicherheit schon einige interessante Serien-Teile gelesen und doch möchte ich euch noch kurz etwas neues präsentieren. Tim gründet: Das StartUp der Woche – so lautet meine wöchentliche Serie! Freut euch auf interessante, spannende und und zum Teil auch noch etwas unbekannte StartUps‘, die mit ihrem großen Potential unser Leben verändern und bereichern wollen. Viel Spaß dabei!
Wie Matthias in seinem großen Ankündigungsbericht bereits angedeutet hat, beschäftige ich mich in dieser Serie vor allem mit StartUps, dem Gründer/den Gründern und dem Team. Junge Typen, ein abgebrochenes Studium, kaum Geld und stets auf der Suche nach „the next big thing“. Seht selbst!
StartUp: Lieber heute als morgen
Doch was bedeutet eigentlich StartUp? Die aus dem englischen stammende Bezeichnung StartUp beschreibt ganz grob erst einmal eine kürzlich gegründete Firma. Sie befindet sich in der ersten Phase des Lebenszyklus eines Unternehmens.
Klar sagt ihr jetzt, der neue Bäcker an der Ecke ist auch ein StartUp, schließlich hat er gerade erst eröffnet. Nicht ganz! Das StartUp unterscheidet sich dabei in genau drei wichtigen Dingen.
- sehr geringe finanzielle Ressourcen
- überdurchschnittliches Potential zu wachsen
- auf der Suche nach Innovation – genau das macht den Unterschied!
Airbnb – hier ist deine Unterkunft
Im ersten Teil meiner neuen Serie möchte ich euch die 2008 im Silicon Valley gründete Online-Plattform Airbnb vorstellen. Hier können Privatpersonen ihre Zimmer, Häuser oder andere Unterkünfte Reisenden und Besuchern für einen bestimmten Zeitraum zur Verfügung stellen. Interessierte User können ihr gesichtetes Angebot sofort buchen – schnell und flexibel. Anschließend sind Bewertungen der Unterkunft seitens der User möglich.
Vor knapp sechs Jahren gründeten Brian Chesky, Joe Gebbia und Nathan Blecharczyk das Portal für weltweite Buchungen und Vermietungen von Unterkünften. Sie selbst nahmen vor acht Jahren zwei Gäste eines Kongresses bei sich auf, die kein Hotelbett gefunden hatten. Die Gäste schliefen auf Luftmatratzen. Sie machten aus der Übernachtung eine Geschäftsidee. Den ursprünglichen Namen Airbedandbreakfast (englisch: Luftmatratze und Frühstück) kürzten sie 2009 zum schlichten Airbnb – kürzer, cooler, frischer – innovativer?!
Mittlerweile bietet das Unternehmen 500.000 Angebote in 192 Ländern und über 34.000 Städten an – die meisten in Europa und USA. Doch auch asiatische Länder werden zum beliebten Reiseziel!
Die Goldgrube
Die Bezahlung findet bei Airbnb ausschließlich über die Plattform selbst statt. Per Kreditkarte bezahlt der interessierte Gast den Betrag für seine Buchung. Vom bezahlenden Betrag berechnet Airbnb dem Gast zusätzliche 6-12 %. Die ist abhängig von der Höhe des Unterkunftspreises. Vom Gastgeber behält Airbnb direkt bei der Auszahlung zusätzlich 3 % des Unterkunftpreises ein.
Ein Geschäft, das boomt und enormes Potential mit sich bringt. Denn genau genommen, kann jeder mitmachen. Eine kurze Registrierung, ein Angebot – bestenfalls mit einer kurzen, realistischen Beschreibung und Bildern – und eine Telefonnummer und schon geht es los! Hinzu kommen natürlich etliche Kriterien, die sich im Nachhinein noch ergänzen lassen.
Höher, schneller, weiter
Das wichtigste: Solch Potential sieht nicht nur das Unternehmen Airbnb selber, sondern auch Investoren. Hier gibt es – vor allem in den USA – extra Unternehmen, die auf die Förderung solcher StartUps spezialisiert sind. Denn ohne Kapital und Investitionen kann ein StartUp kaum überleben und schon gar nicht expandieren.
Ein Investor aus dem Silicon Valley investierte in den Anfängen 20.000 Euro in ihr Unternehmen. Ein halbes Jahr später hatten sie die erste Millionen zusammen. 2011 war Airbnb bereits 1,3 Milliarden Euro wert. Der Beginn des extremen Wachstums!
In weiteren Investitionsrunden erhielt die Online-Plattform 300 Millionen US-Dollar. Die Beteiligungsgesellschaft Texas Pacific Group legte mit 450 Millionen US-Dollar nach. Gewaltig! Wie das Wall Street Journal berichtetet, wurde Airbnb in einer kürzlich Finanzierungsrunde mit 10 Milliarden US-Dollar bewertet.
Nach der Übernahme des deutschen Wettbewerbers Accoleo eröffnete Airbnb im Juni 2011 ein Büro in Hamburg und damit die erste Niederlassung des Unternehmens außerhalb der USA. Zum Jahreswechsel 2013/2014 wurde der europäische Kundenservice dann nach Irland zentral verlegt. In Deutschland ist Airbnb heute noch mit einem Büro in Berlin vertreten.
Hotel-Killer
Wohnungen, Häuser, Schlösser, Boote, Inseln – Airbnb wächst mit solch einer Geschwindigkeit, dass manche Städte Angst bekommen. Angst, dass sich Wohnbereiche in wilde Herbergslandschaften verwandeln. Gerade Weltstädte wie Berlin, San Francisco oder London sind hiervon stark betroffen. Miet-Wohn- und Übernachtungspreise steigen auf Rekordwerte. Für viele sind sie unbezahlbar. Airbnb-Anbieter machen mit ihrem Angebot Hotels und Pensionen Konkurrenz.
Im US-Bundesstatt New York ermittelt seit Herbst 2013 der Generalstaatsanwalt gegen Airbnb, die Gerichtsverhandlungen laufen. Er sagt: Rund 60 Prozent der Geschäfte, die Airbnb macht, sind illegal. Manche Airbnb-Vermieter deklarieren ihre Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung nicht in ihrer Steuererklärung. Ungefähr 15.000 Menschen vermieteten Appartements in New York über Airbnb – ein womöglich Steuerschaden in zweistelliger Millionenhöhe.
Und was sagt die Zukunft?
Airbnb ist ohne Zweifel eines der wertvollsten StartUps der Welt und kann sich mit dem Cloudanbieter Dropbox vergleichen. Und das Unternehmen will weiter expandieren. Airbnb-Gründer Brian Chesky sagte dem Focus: „Wir suchen nach Partnern im Transport- und Reisebereich.“ und deutet damit an, die komplette Tourismusbranche zu revolutionieren.
Zudem ist die menschliche Verbindung ein Schlüsselpunkt des bisherigen Erfolges. Nach eigenen Angaben wohnt der 32-jährige Chesky weiter in seiner WG in San Francisco. „Wenn ich die Stufen unseres Apartments hochgehe, denke ich an die Zeit, als ich noch ein arbeitsloser, oft sehr verzweifelter Niemand war. Solche Erinnerungen sind wichtig“, sagte er. Hin und wieder schlafe er auf der Luftmatratze, „wenn ein befreundetes Paar mein Bett okkupiert.“
Für Millionen Menschen ist Airbnb die günstigere und zudem schlicht einfachere Alternative – fernab des verbreiteten Pauschaltourismus. Habt auch ihr schon Erfahrungen mit Airbnb gemacht? Lass es mich wissen und schreibt mir bei Twitter (@timrobels), Facebook oder einfach unten in die Kommentare! Ich freue mich!
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In dieser Woche berichtete ebenfalls Der Spiegel (Ausgabe 18/2014 von Montag, 28. April 2014) über das StartUp-Unternehmen Airbnb. Hier zum Nachlesen für euch – wirklich sehr interessant!