Forscher der renommierten Princeton-Uni glauben, dass Facebook bis 2017 einen Großteil seiner Nutzer verlieren wird
Ein neuer Statistikkampf ist in den USA losgebrochen. Facebook Analytiker streiten sich mit Vertretern der Princeton Uni um die Richtigkeit ihrer Zahlen. Begonnen hatte der Analyse-Kampf mit einer Meldung der Princeton-Forscher, die einen baldigen Verfall von Facebook ausgemacht haben wollen: Angeblich, so berechneten John Cannarella und Joshua Spengler, dass Facebook in den Jahren 2015 und 2017 rapide an Bedeutung verlieren wird und 80% seiner Nutzer verlieren wird.
Die Statistik entstand allein aus einer Analyse der Zahlen der Google-Suchanfragen nach dem Begriff Facebook. Die Zahl der Suchanfragen hatte laut Googles hauseigener Trends-Analyse ihren Höhepunkt Ende 2012. Seitdem ist sie gesunken.
.“Die Erfahrung zeigt: Ideen verbreiten sich zwischen Menschen wie Krankheiten, sterben jedoch auch genauso aus“, kommentieren die Forscher in ihrem Papier. Facebook holte daraufhin zu Gegenschlag aus. Die laut Mike Develin schwach begründete Studie, brachte den Datenanalysten dazu eine eigene kleine Parodie-Analyse zu veröffentlichen: „Wir haben die selben robusten Methoden verwendet“, kommentiert Develin augenzwinkernd, „und ihr glaubt nicht, was wir herausgefunden haben.“
Potenzial für einen ersten Seitenhieb ergab die Analyse von hausinternen Facebook-Likes: Princeton hat, so ergaben Develins Forschungen, gegenüber den Konkurrenten Harvard und Yale erheblich an Beliebtheit eingebüßt. Auch habe die Zahl der wissenschaftlichen Aufsätze in Googles Büchersuche Scholar, in denen Princeton erwähnt werde, hat seit 2009 deutlich abgenommen. Dies würde für einen Bedeutungsverlust sprechen. „Alarmierend, dieser Trend“, spottete Develin. Hier noch ein kleiner Auszug aus seinem Kommentar:
„Like many of you, we were intrigued by a recent article by Princeton researchers predicting the imminent demise of Facebook. Of particular interest was the innovative use of Google search data to predict engagement trends, instead of studying the actual engagement trends. Using the same robust methodology featured in the paper, we attempted to find out more about this „Princeton University“ – and you won’t believe what we found!“
In bestimmten Punkten muss man Develin sogar recht geben. Die Forschungsarbeit geht einzig davon aus, dass die User Facebook über Google suchen, was aber nicht immer der Fall ist. Parallelen zum Fall Myspace zu ziehen ist vielleicht auch schon zu früh, doch ganz falsch ist die Studie sicher nicht.