iOS 7 ist da! (endlich) – Und wie erwartet bringt es eine Menge Neurungen mit sich: Ein neues, flaches Design samt Parallaxeeffekt und dynamischen Wallpapern, AirDrop für schnellen Datenaustausch, verbessertes Multitasking, das Control Center, Siri, die scheinbar vieles dazugelernt hat und noch vieles mehr. Die Liste ist lang und wird wie von Apple üblich mit sagenhaften 200 neuen Funktion vermarktet.
Da stellt sich doch die berechtigte Frage, wie der Akku all diese grafischen Leckerbissen und Systemoptimierungen verkraftet. Persönlich muss ich sagen, dass ich kaum häufiger an die Steckdose renne als es unter iOS 6 der Fall war. Solltet ihr jedoch zur Fraktion gehören, die unter rapiden Akkuverlust leidet, dann habe ich hier einige Tipps für euch zusammengetragen um euren iDevices wieder ein wenig mehr Luft in die Lunge zu pumpen. Natürlich bin auch ich kein Wunderheiler, allerdings sollten einige Tipps sicherlich das ein oder andere akute Problem lösen können.
1. Ortungsdienste deaktivieren
Über den Nutzen von Ortungsdiensten zerbreche ich mir des Öfteren den Kopf. Vielleicht bin ich einfach nicht der Typ, der ständig seinen Standort teilen oder über das örtliche Wetter Bescheid wissen muss. Warum auch? Ich bin ja dort.
Dies bewegt mich dazu grundsätzlich, und bis auf wenige Ausnahmen, Ortungsdienste zu deaktivieren. Ständige Wetter-Abfragen oder die WLAN-Suche verbrauchen nämlich einiges an Akku. Der in iOS 7 neu erschienenen Funktion „Häufige Orte“ sollte besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. iOS nutzt diese Funktion um Bewegungsprofile von euch zu erstellen und euch damit Dinge wie etwas die Zeit zu häufig besuchten Orten wie Arbeit, Uni oder Schule anzuzeigen oder beliebte Apps aus eurer Nähe vorzuschlagen. Für mich persönlich nur eine Spielerei und ein Akkufresser – also aus!
Zu den Ortungsdiensten gelangt ihr auf folgendem Wege:
- Einstellungen > Datenschutz > Ortungsdienste (> Systemdienste > Häufige Orte)
2. Hintergrundaktualisierung
Ebenfalls ein neues Feature von iOS 7 ist die Hintergrundaktualisierung. Ist diese Funktion aktiviert, so ist es Apps möglich Daten via WLAN oder mobiler Daten im Hintergrund nachzuladen. So ist bspw. euer Wetter ständig up-to-date oder Apps, wie das gerade erschienene Update von Twitteriffic laden unbemerkt und in regelmäßigen Zeitabständen Daten, in diesem Fall neue Tweets, nach.
Sollte euch diese Funktion unnütz erscheinen oder euer Tarif ohnehin mit einem geringen Datenvolumen ausgestattet sein, so empfiehlt es sich sie auszuschalten.
- Einstellungen > Allgemein > Hintergrundaktualisierung
3. App Updates
Ähnlich wie, aber nicht zu verwechseln mit der Hintergrundaktualisierung sind die App Updates. Die Funktion gesellt sich nun zu den bereits bekannten Automatischen Downloads wie Musik und Apps. So nützlich dieser Punkt auch erscheint, so viele Probleme kann er auch machen. Denn wenn ein Entwickler einmal ein Update herausbringt, was mehr schadet als verbessert ist man erst einmal aufgeschmissen, besonders dann, wenn man auf gewisse Apps angewiesen ist. Zwar werden solche Fehler oft schnell wieder korrigiert, dennoch sollte man besser selbst die Kontrolle über seine Updates behalten, um gegebenenfalls entsprechende Releasenotes vor der Aktualisierung durchzulesen und abzuwägen ob man diese am Ende auch wirklich durchführt. Und Akku spart man nebenher auch noch ein 😉
4. Bewegungen/Parallaxeeffekt reduzieren
Der Parallaxeeffekt ist durchaus schön anzusehen. Über den Nutzen zu diskutieren ist allerdings eine andere Sache. Wenn ihr auch ohne ihn auskommen könnt oder generell nichts davon haltet, lässt er sich ganz einfach wie folgt abschalten:
- Einstellungen > Allgemein > Bedienungshilfen > Bewegung reduzieren
5. AirDrop deaktivieren
Nachdem AirDrop sein Debüt unter OS X Lion gefeiert hat kommt es mit iOS 7 nun auch endlich auf’s iPhone, iPad und den iPod Touch. Eine wirklich schnelle und unkomplizierte Möglichkeit um Fotos, Kontakte oder Links unter iDevices auszutauschen. Allerdings vermisse ich einen ganzen wichtigen Punkt, nämlich die Kompatibilität zu OS X.
Leider ist es derzeit nicht möglich Daten an den Mac zu schicken bzw. von diesem zu empfangen. Damit AirDrop funktioniert müssen WLAN und Bluetooth eingeschalten sein – zwei stadtbekannte Übeltäter wenn es um hohen Akkuverbrauch geht. Wer also AirDrop wenig bis gar nicht nutzt, sollte diese Funktion besser ausgeschaltet lassen und gegebenenfalls erst bei Gebrauch wieder anschalten.
- Ob AirDrop bei euch eingeschaltet ist, seht ihr ganz einfach mit einen Blick in euer Control Center.
6. „Das Übliche“
Unabhängig der iOS 7-spezifischen Methoden gibt es natürlich auch einige weitere Möglichkeiten um euer Akku noch weiter zu schonen. Die ein oder andere werdet ihr sicherlich schon kennen, dennoch möchte ich die Geläufigsten noch einmal erwähnen. Erklärungen wie ihr zu den einzelnen Einstellungen gelangt erspare ich mir aufgrund der Anzahl einmal. Sollten dennoch Fragen aufkommen steht es euch natürlich frei diese in den Kommentaren zu stellen.
- Bluetooth und WLAN deaktivieren, wenn nicht benötigt
- LTE ausschalten
- Helligkeit reduzieren, automatische Helligkeit deaktivieren
- Unnötige Pushdienste/Apps deaktivieren oder entfernen
- Automatische Sperre aktivieren (1-2 Minuten)
- Equalizer ausschalten
- Flugmodus wenn möglich aktivieren
Das waren sie auch schon, die Tipps & Tricks für mehr Akku unter iOS 7. Wie eingangs erwähnt kann natürlich auch ich keine Wunder wirken, dennoch hoffe ich, dass zumindest einer dieser Tipps euer gewünschtes Ergebnis bringt. Es sollte natürlich auch beachtet werden, dass die Akkulaufzeit stark von der jeweiligen Nutzung abhängt. Direkt nach dem Update lädt das Betriebssystem eventuell noch diverse Daten herunter und indiziert euer Gerät. Auch das anfängliche Herumspielen und Erkunden saugt an der Batterie. Wenn ihr aber darauf achtet was ihr macht, dann solltet ihr locker über den Tag kommen.
– Marcel