iOS ist das Gesicht von iPhone und iPad. Ohne Apples benutzerfreundliches Betriebssystem wären ihre Produkte wahrscheinlich nur halb so erfolgreich.
iOS zeichnet sich besonders durch eine sehr ausgeklügelte Benutzerführung, ein optisch ansprechendes Design und Apples geniale Integration in ihr Öko-System aus. Seit den Umstrukturierungen in Apples Chef-Etage und der Beförderung von Jonathan Ive, welcher nun auch für das GUI von iOS zuständig ist, kursieren immer wieder Gerüchte im World Wide Web herum, wonach Apple plant, das Aussehen von iOS sehr stark zu verändern.
Im Klartext also: Weg vom Skeuomorphismus und hin zum Crystal-Interface.
Zur Erklärung: Skeuomorphismus bezeichnet das Übertragen von Designs aus der realen Welt auf Software in digitalen Geräten. Apps wie „Kalender“, „iBooks“, „Freunde finden“ oder „Rechner“ bedienen sich an diesem (unserer Meinung nach sehr ansprechendem) Design. Den Apps wird dadurch einfach mehr „Leben“ eingehaucht, da sie uns an bereits bestehende „Dinge“ erinnern und dadurch das Gefühl von Vertrautheit wecken. Besonders Steve Jobs war ein großer Freund dieser Design-Strategie.
Als Crystal-Interface wird ein Design bezeichnet, welches sehr nüchtern und pur aussieht. Ohne „Schnick-Schnack“ und Verzierungen. Apps wirken daher natürlich klarer und aufgeräumter.
Jonathan Ive, welcher sich durch Apples Produkt-Design, welches eben sehr einfach und klar ist, einen Namen machen konnte, war immer schon ein Verfechter dieser eher „üppigeren“ Designstrategie, da sie vom Wesentlichem ablenkt. Nämlich dem Content.
Und genau dieser Grund lässt eine Designänderung in iOS unter Ive erahnen.
Doch was bedeutet dies letztendlich für iOS?
Skeuomorphismus ist bis zum heutigen Tage fest in der DNA von iOS verankert und dadurch kann sich das „fortschrittlichste mobile Betriebssystem aller Zeiten“ von der Konkurrenz absetzen. Besonders dieser starke Kontrast zwischen Produkt und Software (elegant vs. verspielt) ist für einige User ein willkommenes „Feature“ von iOS, da dadurch ein noch nie dagewesenes Benutzererlebnis herauf beschworen wird.
Die Holzmaserung von iBooks, die Lederoptik der Erinnerungen-App oder eben das abgerissen Papier am Kalender. Genau diese Detailverliebtheit ist DAS was Apple auszeichnet.
Würde Apple sich von dieser „Linie“ trennen, wäre das ein tiefer Schnitt für das Betriebssystem.
Skeuomorphismus ist ein Teil von iOS. Sie gehören zusammen wie Dick und Doof, Susi und Strolchi oder Hanni und Nanni. Einfach unzertrennbar.
Einfach genial…
Auf dieser Seite ein paar Beispiele, wie Apple das Interface ändern könnte:
Crystal Interface vs. Skeuomorphismus